das größte Problem beim Fotografieren von Menschen ist der Fotograf selbst. Kommt er sich wie ein Voyeur oder Fremdkörper in seiner Umgebung vor, wird man es seinen Bildern anmerken. Fügt er sich hingegen harmonisch mit seiner Kamera in die Umgebung ein, werden die ergebnisse stimmig.

in Berlin zB sind Menschen so sehr an fotografen gewöhnt, dass sie mit der kamera vor dem gesicht bis auf wenige Zenitmeter herangehen können. so wie hier

in Linkenheim Hochstetten können sie hingegen schon Prügel angedroht bekommen, wenn Sie nur versehentlich eine Kamera mit Objektivdeckel in die richtung eines Mitbürgers richten.

und dann ist die Verwendung der richtigen kamera sicherlich auch noch ein kleiner Faktor: meine kleinen antiken Stücke wirken auf viele leute eher spleenig oder gar ganz bekloppt. als richtige Kamera werden die oft nicht wahrgenommen.

In diesem Fall fand eine Penti 1 Anwendung, die ich ganz einfach an einen Vorsprung anlehnte und dann die 1 sekunde Belichtungszeit fast krampfhaft abwarten musste. Aber in stuttgart am Bahnhof nimmt sie mit der kamera auch keiner mehr wahr- da ist in letzter Zeit soviel fotografiert worden...

...für die aufschlussreiche Ausführung!
Ich vermute, ich bewege mich hauptsächlich in weniger fotografisch abgestumpften Gegenden, wenn auch weniger brutalen, so dass ich keine Angst vor Prügeln habe. Meine kleine -wenn auch gar nicht so billige- G9 hat meist zu schlechte Ablichtungsleistung. Klarer Fehlkauf. Die große Knipse fällt natürlich mehr auf, daher gelegentlich das Knipsen aus der Tasche.

Die G9 sollte aber wirklich ausreichen und sollte eigentlich kein Fehlkauf gewesen sein. Ihre Bildergebnisse können sich ja auch sehen lassen. was genau meinen Sie, könnte Ihre kleine G9 nicht?

denken Sie immer daran: die Kamera macht nur das Photo- das Bild muss der Photograph machen

Ich finde ehrlich gesagt, dass die G9 nicht lichtstark genug ist und gepaart mit der langen Auslöseverzögerung schnell zu verwackelten Bildern führt. Auch das Rauschen ab ISO 200 finde ich inakzeptabel.
Meist sieht man hier Bildergebnisse von der Nikon D90.

ISO 200 ist m.M.n. viel zu viel für natürliche Darstellungen. versuchen Sie mal ISo 50 oder 80, lehnen Sie die Kamera irgendwo an und probieren sie aus, bei welcher Brennweite und Blende das Objektiv am überzeugendsten abbildet. und dann erschliessen sie sich Ihre Motive ganz bewusst in diesem Bereich.

ich würde mal bei Blende 4 oder 5,6 anfangen, irgendwo im weitwinkligen "Normal-Objektivbereich" von so 45mm KB-Äquivalent.

probieren Sie doch auch mal, ob der interne stabilisator "IS" evtl für Ihren Qualitätseindruck verantwortlich ist.

Entwicklung der Ergebnisse aus einem .crw-file könnte ebenfalls einen Qualitätssprung bedeuten.

ich würde bei der G9 nicht zu schnelle aufgeben. denn: je kleiner und "immer-dabei-iger" ihre Kamera ist, um so größer wird Ihre Chance auf gute Fotos.