Ach Prag

Als ich von Prag wieder nach hause mußte, nach nur 4 Tagen, da war immer noch Nach-Hochwasser-Chaos. Es war der Herbst 2002. Die gröbsten Schäden waren zwar schon beseitigt, aber in Prag selbst fuhr die U-Bahn in weiten Teilen nicht, sondern wurde durch Straßenbahnen ersetzt. Und der Eisenbahnverkehr, namentlich Richtung Dresden, dessen Hauptbahnhof im August '02 ja völlig untergegangen war, funktionierte im Oktober noch nicht annähernd normal.
Hinzu kam, daß ich auf dem Hauptbahnhof von Prag eigentlich falsch war. Mein Zug sollte eigentlich von einem anderen Bahnhof, dessen Namen ich vergessen habe, abfahren.
Aber daran erinnerte ich mich erst, als ich bereits im richtigen Zug saß, der zwar etwa anderthalb Stunden später aber von da, wo ich war, los fuhr. Lediglich die Zeit bis dahin war etwas seltsam. Es gab eine riesige Anzeige in der Bahnhofshalle, an der ständig wechselnde Zeiten angezeigt wurden. Und es gab davon ganz unabhängige Anzeigen auf dem Bahnsteig, wo der Zug laut Anzeige in der Halle abfahren sollte, der eigentlich gar nicht von diesem Bahnhof losfahren sollte.
Was zur Folge hatte, daß ich mit meinem viel zu schweren Koffer, der zwar auf Rollen lief, aber ständig umkippte, ungezählte Male Treppen runter, Treppen wieder rauf, von der Halle auf den Bahnsteig und wieder zurück, zwischendurch mal ins Café, von dem ganz bezaubert war, dann wieder zurück in die irgendwie übel riechende Halle -
und immer so weiter.
Trotzdem war das schön. Ich mochte das. Und ich bin mir so ganz sicher, daß ich es wieder mögen würde.
Werde.
Eines Tages.

grapf @ 01.03.2006 | ... comment


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